Römische Ruinenstadt Dougga, Tunesien, Oktober 2019

Etwa 100 km südwestlich von Tunis befindet sich die am besten erhaltene Römerstadt Nordafrikas. Die Stadt Dougga (ehemals Thugga) wurde hoch an einem Talhang erbaut und war ursprünglich der Sitz des Numiderkönigs Massinissa. Durch dieses fruchtbare Tal führte einst die damals sehr wichtige Ost-West-Straße von Karthago nach Thereste. Ab dem 2. Jahrhundert stand die Stadt dann unter römischer Verwaltung. Nach einer Blütezeit im 3. Jahrhundert begann schon im 4. Jahrhundert ein stetiger Niedergang der Stadt, die wohl einen großen Teil ihrer Bedeutung an das benachbarte Thubursicum Bure (Teboursouk) abtrat. Von 439 bis 533 gehörte Thugga zum Reich der Vandalen und wurde anschließend byzantinisch. Unter Justinian I. wurde auf dem Forum von Thugga eine Festung errichtet, von der Prokop in seiner Schrift de aedificiis berichtet. In der Folgezeit verlor Thugga seine städtische Bedeutung ganz und lebte als arabisches Dorf fort, bis das Dorf um die Mitte des 20. Jahrhunderts umgesiedelt wurde, um archäologische Ausgrabungen zu ermöglichen.

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